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Lust am Denken | Vernunft und die Fähigkeit sein Denken (und nicht nur das) zu überdenken

5. Oktober 2019 @ 16:00 - 18:00

In der ZDF-Dokumentation „Rassismus – Die Geschichte eines Wahns“ sagte der Kabarettist und Autor Marius Jung, dass der Mensch die Fähigkeit habe, sein „Denken ab und an zu überdenken“. Und weiter: „Was unfassbar hilft dabei ist – Wissen.“ Diese bemerkenswerten Sätze fallen im Zusammenhang der Analyse rassistischer Denkstrukturen. Gerade Menschen mit dunkler Hautfarbe wie Marius Jung sind auch heute noch und vielleicht heute auch immer wieder häufiger im öffentlichen und privaten Raum mit rassistischen Ressentiments konfrontiert.

Jung berührt mit seinen Sätzen ein genuin philosophisches Thema. In der Philosophie ist die Fähigkeit, sein Denken zu überdenken – oder terminologisch: die Fähigkeit zur Reflexion und zur Selbstreflexion –, eines der wichtigsten Instrumente. Ohne Reflexion ist weder Kritik, noch Affirmation möglich. Es gehört zu den herausragendsten Fähigkeiten des Menschen, dass er in der Lage ist, sein eigenes Denken und Handeln zu reflektieren und einer Kritik zu unterziehen und sich auf dieser Basis auch zu entscheiden, was er ändern und was er beibehalten möchte.

Verknüpft wird diese Fähigkeit mit der Rationalität des Menschen. Nun lässt sich gerade im allgemeinen Sprachgebrauch immer mehr eine Engführung der Bedeutung dieser Rationalität beobachten: Rationalität wird oft gleichgesetzt mit dem technischen Paradigma, zu dem wesentlich die Geltung des Kausalitätsprinzips gehört – und die Idee, dass das Kausalitätsprinzip in allen Bereichen des Seins gilt und zur Anwendung kommen sollte. Eine Engführung ist dieser Begriffsgebrauch deshalb, weil letztlich in der gesamten Philosophiegeschichte der technischen Rationalität, welche in der Regel mit dem Terminus „Verstand“ gefasst wird, die Vernunft als eine andere Form der Rationalität zu Seite gestellt wird – und das aus guten Gründen.

Die Veranstaltung Anfang Oktober wird der Differenz zwischen Verstand und Vernunft und diesen guten Gründen, die für eine solche Differenzierung sprechen, nachgehen. Nicht zuletzt soll dadurch auch ein argumentatives Instrumentarium geschaffen werden, das es möglich macht, kompetent an der gesellschaftlichen Diskussion über Rassismus, Migration, Klimawandel, etc. zu partizipieren. Denn zum von Marius Jung genannten Wissen gehört auch methodisches und argumentatives Wissen – und wenn nicht in der Philosophie, wo sonst sollte man solches Wissen besser erwerben können?

Diese Ankündigung kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Leitung:

Dr. Christian Rabanus

Teilnahmevoraussetzungen:

Es gibt keine spezifischen Teilnahmevoraussetzungen.

Veranstaltungsort:

Bellevue-Saal Wiesbaden
Wilhelmstraße 32
65183 Wiesbaden

Termin:

  • 5.10.2019, 16-18 Uhr

Folgender Termin:

  • 7.12.2019, 16-18 Uhr

Unkostenbeitrag:

5,00 €

Rückfragen und Anmeldung:

Rückfragen und Anmeldungen können Sie per E-Mail an die Veranstaltungsleitung schicken:

Anfragen können auch postalisch oder per Fax an das Institut für Phänopraxie geschickt werden:

Institut für Phänopraxie | Christian Rabanus | Schiersteiner Straße 26 | 65187 Wiesbaden
Telefon: +49 611 5828138
Fax: +49 611 5828139

Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist allerdings nicht erforderlich.

Details

Datum:
5. Oktober 2019
Zeit:
16:00 - 18:00
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Kunstverein Bellevue-Saal
Wilhelmstraße 32
Wiesbaden, Hessen 65183 Deutschland
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Veranstalter

Institut für Phänopraxie
Telefon
+49 611 5828138
E-Mail
info@phaenopraxie.de
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